"Krisztus nem csupán az, akire az ember feltekint, akinél mintegy vigaszt talál, hanem a nagy előkép, akit utánozni kell, ahogy a halált legyőzi."
Rudolf Steiner
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A Márk-evangélium (1)

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Leser dieses Vortragszyklus, die nicht miterlebt haben, was sich zur Zeit, als er gehalten worden ist, in der unter der Autorität von Annie Besant lebenden Theosophischen Gesellschaft abgespielt hat, werden vielleicht Anstoß daran nehmen, daß in demselben an vielen Stellen ein polemischer Ton angeschlagen ist, namentlich gegen die von dieser Persönlichkeit geltend gemachte Christusauffassung. Um diesen Ton zu verstehen, muß man ins Auge fassen, daß zu jener Zeit für viele Menschen, zu denen mit diesen Betrachtungen zu sprechen war, die Autorität Annie Besants noch etwas bedeutete und daß der Sprecher seine von ihm nie anders als hier vorgebrachte Christusauffassung zu verteidigen hatte. Jetzt, da diese Kämpfe weit zurückliegen, könnten die polemischen Stellen vielleicht getilgt werden nach mancher Meinung. Allein die gehaltenen Vorträge sollen nach der Meinung der sie Herausgebenden einfach historisch festgehalten werden, wie sie damals gegeben worden sind. Und für manchen könnte es ja auch nicht ohne Interesse sein, gegen welchen allem abendländischen Empfinden zuwiderlaufenden Aberglauben die hier vorgebrachte Christusauffassung zu verteidigen war. Man wird, wenn man die Sache recht ins Auge faßt, wohl auch sehen, daß es sich dem Vortragenden doch nicht um eines der in Weltanschauungsgesellschaften und Sekten üblichen Gezanke dogmatischer Art handelte, sondern um die Geltung dessen, was er vor seinem wissenschaftlichen Gewissen zu verantworten hatte gegen einen aus persönlichen Interessen aufgebrachten Wirrglauben, den man ja gewiß vernünftigen Menschen gegenüber durch seine Absurdität, durch sich selbst gerichtet glauben kann, der aber innerhalb der Theosophischen Gesellschaft damals als etwas dem von dem Vortragenden Vorgebrachten Gleichgeltendes entgegengehalten wurde. In der wirklichen Welt kann eben auch das eine Rolle spielen, was aller Vernunft zuwiderläuft.

Nun, daß der Vortragende auf seinem seit 1902 geltend gemachten und von hervorragenden Mitgliedern der Gesellschaft vorher durchaus nicht angefochtenen Christusstandpunkte stehenbleiben mußte, hat neben anderen ähnlich schönen Dingen dazu geführt, daß die unter Annie Besants Autorität stehende Theosophische Gesellschaft alle diejenigen Mitglieder ausschloß, die sich wegen der von dem Vortragenden vorgebrachten Gründe zu dem Besantschen Wirrglauben ablehnend verhielten. Die Theosophische Gesellschaft hat sich eben nach den Gepflogenheiten aller Ketzerrichter verhalten in einer Angelegenheit, die auf Seite des Vortragenden weder als dogmatisches Gezänk gedacht noch als solches behandelt worden war. Dieser wollte es nur mit einer sachlichen Auseinandersetzung zu tun haben. Allein es ging eben so, wie es immer geht, wenn sachlich geltend Gemachtes auf den aus persönlichen Interessen geborenen Fanatismus stößt. Nim, die Sache hat dazu geführt, daß die aus der Theosophischen Gesellschaft Ausgeschiedenen zu einer Anthroposophischen Gesellschaft wurden, die seither an Mitgliederzahl zugenommen hat. Und wenn man in Erwägung zieht, was an albernen Verleumdungen namentlich der theosophische Götze Annie Besant, aber auch manche in diesem Götzendienst benebelt Befangene, gegen die Anthroposophische Gesellschaft und gegen den Vortragenden insbesondere in die Welt geschleudert haben, und wenn man manches andere in Betracht zieht, was seither aus dem Schöße dieser Gesellschaft an Produkten «edelster Menschenliebe» aufgestiegen ist, so wird man die Abtrennung der Anthroposophischen Gesellschaft von der Theosophischen als etwas durchaus nicht Übles ansehen können. Und auch mancher Leser dieser Vorträge, der damals an der Abtrennung interessiert war, wird den Niederschlag der Kämpfe, der in den Betrachtungen da und dort auftritt, als ein Dokument aufnehmen bezüglich auf etwas, was aus den damaligen Zusammenhängen heraus, aus denen gesprochen werden mußte, zu begreifen ist, und auch als ein Zeugnis für die mancherlei Schwierigkeiten, die man findet, wenn man etwas aus rein sachlichen Gründen glaubt verteidigen zu müssen. Und wer auch das nicht gelten läßt, der möge Toleranz genug dazu haben, um ohne Groll dasjenige zu überschlagen, wovon er glaubt, daß es ihn nichts angehe, was aber doch für diejenigen, zu denen durch die Vorträge gesprochen worden ist, in der Zeit, da gesprochen wurde, eine gewisse gar nicht zu unterschätzende Bedeutung gehabt hat.

Berlin, 1918

Rudolf Steiner

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